Kopfzeile

Inhalt

Die Hochzeit der Zauneidechse

Ab Ende Mai treffen sich die Zauneidechsen zu ihrem Paarungsritual. Dann sind sie am besten zu beobachten. Das Männchen trägt zu dieser Zeit sein «Hochzeitskleid» mit leuchtend grünen Flanken und grüner Kehle, während Rücken und Schwanz braun gefärbt sind. Das Weibchen ist mehrheitlich braun und hat eine blassgrüne Kehle.

(Bild: Beni Herzog, Geelimatt)

 

Nach einer Aufwärmphase gerät das Männchen in Paarungsstimmung. Er verfolgt hartnäckig das Weibchen, welches sich immer wieder seinen Annäherungen zu entziehen versucht. Nun wendet er einen Trick an:  er ergreift mit den Kiefern zunächst die Schwanzmitte des Weibchens, danach verbeisst er sich in ihrer Flanke und platziert seinen Körper so um das Weibchen, dass er die Kopulation vollziehen kann. Diese Vereinigung dauert einige Minuten, das Männchen fixiert dabei das Weibchen während der ganzen Zeit mit seinem «Liebesbiss». Das Weibchen ist aber dem Männchen keinesfalls wehrlos ausgeliefert. Wäre sie nicht (oder noch nicht) paarungsbereit, würde sie das Männchen ihrerseits mit inem Biss fernhalten. Die Kopulation läuft mehrmals nach demselben Muster ab. Dazwischen zeigen die beiden – trotz des bissigen Liebesakts – eine sehr harmonische Zweisamkeit und verbringen die Zeit an der wärmenden Frühlingssonne. 

Das Weibchen wird sich zirka vier bis sechs Wochen nach der Paarung zur Eiablage zurückziehen. Unter Steinen oder in selbstgegrabenen Höhlen an warmen Standorten legt sie 9 bis 15 Eier ab. Diese sind weiss, weichschalig und leicht oval. Das Ausbrüten übernimmt die Sonnenwärme. Die Jungtiere schlüpfen im Hochsommer. Zauneidechsen pflanzen sich nur einmal jährlich fort.

Weitere zu beobachtende Reptilienarten (auch im benachbarten Rebberg) sind:

Mauereidechse                                                                           Blindschleiche

Icon